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  • AutorenbildMarie-Louise

Tschüss Mama + Papa, wir sehen uns nächstes Jahr


Endlich ist der Tag gekommen, an dem dieser Blog seine zweite Aufgabe erfüllen kann. Es geht los in mein Au Pair Jahr. Die Behördengänge und Zettelkriege sind vorbei. Der Koffer gepackt (mit nur 14 kg). Flüge eingecheckt.

 

Ein Au Pair ist zwischen 18 und 26 Jahren alt, ledig, ohne Kinder, der für eine begrenzte Zeit in ein fremdes Land reist, um dort bei einer Gastfamilie zu leben. Das Au Pair unterstützt die Familie als Familienmitglied auf Zeit bei der Kinderbetreuung.

Ziel des Au Pair Aufenthalts ist der gemeinsame kulturelle Austausch. Außerdem vertieft das Au Pair seine Kenntnisse der Landessprache. Aus diesem Grund zählt die Kinderbetreuung im eigenen Land nicht als Au Pair Aufenthalt.

 

Und so kommt es, dass ich mit 864 km/h und 10668 m Höhenlage über den Wolken schwebe. Sobald der Nordatlantik überquert ist, starten vier Tage in der New Yorker Training School und enden mit einer vierstündigen Busfahrt nach Newbury/ Boston zu meiner Gastfamilie.

Der eigenen Familie davon fliegen und von einer neuen Willkommen geheißen werden, hat mir bis Samstag keine Probleme gemacht. Ich war weder traurig noch war an ein Tränenmeer zu denken. Das ist der Vorteil daran, es noch nicht ganz realisiert zu haben. Aber je mehr sich diese Tatsache in meinen Gedanken verfestigt hatte, desto weinerlicher bin ich geworden.

Bei dem, mittlerweile ausgeleiertem, Spruch Ich kann mich glücklich schätzen, Leute in meinem Leben zu haben, die mir den Abschied so schwer machen, war meine Reaktion immer die gleiche: Die Augen rollen lassen und meinem Gegenüber raten sich nicht so aufzuspielen.

Jetzt sitz ich im Flugzeug und finde den Spruch eigentlich immer noch dämlich. Der Abschied bekommt dadurch eine so traurige Note als wäre eine Reise die Endstation. Aber sie ist doch erst der Anfang.

Tschüss zu sagen, obwohl die Liebsten easy peasy ins Handgepäck passen würden ist natürlich nicht das Großartigste. Aber manchmal bleibt nichts anderes übrig als die Situation zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

Und genau das tut mein Familien- und Freundeskreis super gut. Egal ob liebe Worte, Briefe oder Abschiedsgeschenke, jeder von ihnen hat mir das ermöglicht und natürlich auch den Abschied nicht leicht gemacht. Jedoch die Freude auf das Jahr haben sie mir nicht ansatzweise genommen, sondern mich eher noch mehr dazu ermutigt.

Mir gefällt der Spruch so viel besser: Ich kann mich glücklich schätzen, Leute in meinem Leben zu haben, die mir so viel vergönnen.

Es ist doch unglaublich. Ein Jahr in Amerika. Für mich immer noch nicht fassbar.

Ich schaue dem Ganzen so optimistisch und aufgeregt entgegen, dass es nur gut werden kann. Einziges Manko ist, dass das österreichische Leben ohne Verluste weitergeführt wird.

Wobei Manko das falsche Wort ist. Und ich mich nicht als Verlust für sie bezeichnen würde. Vielmehr ist es die Tatsache, dass jeder ersetzbar ist. Natürlich nicht vollkommen, aber auch ohne einem selbst geht das Leben der anderen weiter. Und an den Gedanken hab ich mich erstmal gewöhnen müssen.

Meine Anreise verläuft eigentlich ziemlich gut. In gut 2 Stunden starten wir den Landeanflug auf den Newark Flughafen, New York.

Beide Strecken sind von British Airlines durchgeführt und wow!! Das ist eine grandiose Airline. Erstmal ist das Board Safety Video viel kreativer als die gewöhnlichen (https://youtu.be/FQ9Xpzi4qkU). Weiters gibt es in jedem Flieger kleine Papiersäckchen in welche Geldspenden gepackt werden können, welche dann bedürftigen Kindern zu gute kommen. Beim Einstieg in den zweiten Flieger ist mir gleich eine Wasserflasche angeboten worden, die Mitarbeiter sind unglaublich freundlich, wir haben Mittagessen bekommen, regelmäßig sind Flugbegleiter mit kleinen Wasserbechern, Kaffee- oder Teetassen durchgegangen und Magnum Eis wurde auch verteilt.

Außer, dass ich meinen New York Flug fast verpasst hätte, war die Anreise grandios.

Also

Mama: Mir gehts gut, keine Sorgen.

Papa: Du machst dir eh keine Sorgen, hehe

Buz: Brav bleiben.

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